Project CARS 3: Trotz Abkehr vom Sim-Racing auf den Rennspiel-Thron? (2024)

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Von: INGAME Redaktion

Mit Project CARS 3 geht Entwickler Slightly Mad Studios neue Wege. Ob die Abkehr vom klassischen Sim-Racing der Reihe gut tut, erfahrt ihr im Test zum Rennspiel.

  • Project CARS 3 erscheint am 28. August für PS4, Xbox One und PC.
  • Entwickler Slightly Mad Studios erteilt klassischem Sim-Racing eine Absage.
  • Ob Rennspiel-Fans trotzdem auf ihre Kosten kommen, zeigt unser Test zu Project CARS 3.

PROJECT CARS 3 heißt der neueste Ableger der beliebten Project CARS-Reihe aus dem Hause Slighty Mad. Herausgebracht wird es von Bandai Namco und der Release ist der 28. August 2020. Pure Rennaction und schneller unkomplizierter Spaß stehen im Vordergrund. Wir zeigen euch in unserem Test, ob der dritte Teil seinen beiden guten Vorgängern gerecht werden kann.

Name des SpielsProject CARS 3
Release (Datum der Erstveröffentlichung)28. August 2020
Publisher (Herausgeber)Bandai Namco
SerieProject CARS
PlattformPS4, Xbox One, PC
EntwicklerSlightly Mad Studios
GenreRennsimulation

Project CARS 3 im Test: Viel hilft viel?

Wenn man sich die Liste der verfügbaren Strecken und Fahrzeuge vorab ansieht, weiß man erst gar nicht; welches Auto das Lieblingsauto ist, weil kurz danach das nächste kommt, bei dem man sich bei dem Satz erwischt: Boah, geil! Genauso verhält es sich bei den Strecken in den verschiedensten Ausführungen. Ab Release gibt es insgesamt 211 Autos. Vom klassischen 1966er Ford Mustang bis hin zum LeMans Prototypen Porsche 919 Hybrid. Bei den Strecken hat man 121 verschiedene Layouts, die sich auf 51 Rennlocations verteilen. Das ist schon mal eine Hausnummer!

Zusätzlich zu dieser Masse an fahrbarem Content, bietet Project CARS 3 viele klassische Rennmodi wie normale Rennen über mehrere Runden oder Time Attacks zur Auswahl. Hierzu gesellen sich aber zum Beispiel ein paar neue Herausforderungen wie z.B. Breakout, wo man Schaumstoffhindernisse durchfahren muss, um Punkte in einem gesetztem Zeitlimit einzusammeln. Stopp! Durch Schaumstoffhindernisse fahren? Was hat das denn mit einer Simulation zu tun? Gar nichts! Und genau das wollen die Entwickler auch so: Das Hauptaugenmerk von Project CARS 3 liegt auf dem schnellen Spaß mit dem Gamepad!!

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Und dazu wurden Funktionen wie Boxenstopps, Reifenverschleiß sowie Spritverbrauch gänzlich aus dem Portfolio gestrichen! Auch fesselnde Ausdauerrennen mit Strategien mit verschiedenen Fahrern sind ersatzlos aus dem Spiel verschwunden. Selbst im Einzelspielermodus oder beim Öffnen einer eigenen Online Lobby, kann man höchstens 99 Runden als Distanz einstellen.Was jetzt stark an ein RACEDRIVER GRID erinnert, spielt sich auch vom Grundprinzip genauso.

Ab ins co*ckpit: Customization in Project CARS 3

Beim ersten Start des Spiels gibt man seinem virtuellem Racer erstmal ein ordentliches Outfit. Hier kann man auf eine Auswahl diverser Rennoveralls, Helme und Nationalitäten zurückgreifen. Durch Weiterklicken gelangt man daraufhin in eine Art Klassifizierung des eigenen Skills oder eine benutzerdefinierte Anpassung der Fahrhilfen. Hier kann man genau einstellen, wo und welche Fahrhilfen für den Fahrbetrieb eingeschaltet werden sollen. Hierzu gilt es zu erwähnen, dass man mit weniger Fahrhilfen und stärkerer KI-Schwierigkeit ordentliche Boosts als Belohnung beim XP-Sammeln erhält.

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Als man dann noch einen kleinen Trailer gezeigt bekommt, der uns sagen will, dass bald Schluss ist mit der grauen Theorie, geht es mit einer kurzen Ladezeit, in der man dann noch die simple Steuerung gezeigt bekommt, endlich los. Gas rechts, Bremse links, linker Stick zum Lenken, ab geht’s! Wir wählen zu Beginn bewusst den Dualshock 4 unserer Playstation 4 PRO, da Slighty Mad selbst sagt, dass das Steuerungskonzept komplett überarbeitet und auf die Steuerung per Pad spezialisiert worden ist.

Dann startet auch schon das Auftakt-Rennen von Project CARS 3. Unser erster Bolide im Rennbetrieb, ist die flammneue Corvette C8.R! Das neue Mittelmotor-Flaggschiff von Chevrolet wird uns imposant präsentiert und dann werden wir in die bekannte Heckansicht hinter unseren Boliden positioniert. Wir schauen uns mit dem rechten Stick ein paar Mal um und sehen viele tolle GT-Rennwagen von Porsche, Lamborghini & Co. um uns herum.

Umgehend bekommen wir eine kleine Einführung in die Steuerung und sollen unsere bevorzugte Kamera aussuchen. Wir entscheiden uns zunächst für die Motorhaubenansicht und nach der Bitte via Funk, einmal Gas zu geben (via rechter Schultertaste), geht es auch schon los und 20 laut röhrende Rennwagen bewegen sich zur ersten Kurve. Gefahren wird auf einer für diese Fahrzeuge eher untypischen Landstraße im Wüstenterrain. Durch die zu Beginn auf „leicht“ eingestellten Gegner, meistern wir dieses Rennen ohne große Probleme und die ersten Eindrücke gegen die neue KI und mit der Physik von Project CARS 3 haben sich eingebrannt.

Project CARS 3 setzt auf Story: Die Geschichte eines Rennfahrers

Wie in den meisten Rennspielen mit einer Story, müsst ihr euch auch in Project CARS 3 vom kleinen Amateur-Rennfahrer mit Siegen in modifizierten Straßenfahrzeugen bis zum ultimativen Star-Fahrer im Hybrid-Prototypen hochfahren. Besonders hervorheben muss man hier das Wort Modifizieren. Im dritten Ableger darf, kann und muss man seine Boliden sogar mit diversen Leistungs-Upgrades füttern. Dies ist unter anderem nötig, um an folgenden Rennveranstaltungen konkurrenzfähig und teilnahmeberechtigt zu sein.

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Wir fangen aber erstmal mit der Auswahl des ersten Fahrzeugs an. Hier stehen uns zu Beginn ein Mitsubishi Lancer EVO VI T.M.E. (Tommi Mäkinen Edition), ein Toyota GT 86 (wenig Gewicht & Leistung, Heckantrieb) und ein 2016er Honda Civic Type R (meistes Gewicht & Leistung, Frontantrieb) zur Verfügung. Alle drei Fahrzeuge befinden sich in der Klasse „Road E“ und haben 204 – 306 PS. Wir entscheiden uns für den EVO, denn der bewegt sich gewichts- und leistungstechnisch genau in der Mitte und besitzt einen Allradantrieb, der bei erhöhter Leistung einen extremen Vorteil beim stehenden Start liefern kann. Hier ein dicker Pluspunkt bei der Autoauswahl, auch wenn alle drei Fahrzeuge Japaner sind.

30.000 Cr. stehen uns zur Verfügung und nach dem Kauf des EVO noch 3450 Cr. die wir auch direkt in kleine Upgrades investieren können. Aber erstmal wird uns angeboten, das Äußere des Wagens anzupassen. Hier stehen diverse Lacke, Felgen, Reifen, Aufkleber und mehr zur Verfügung. Einen vollwertigen Lackierungseditor wie z.B. in Gran Turismo Sport oder Forza Motorsport 7 darf man hier jedoch nicht erwarten. Nach dem Farbanstrich unseres ersten Fahrzeuges, geht es in die Rennkarriere und man sieht vier Rennen zur Auswahl, wovon eins noch ausgegraut ist, da wir erst genug Erfolge in den anderen drei Rennen einfahren müssen.

Fortschritt in Project CARS 3: Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

Jedes Rennen bietet 3 Mini-Aufgaben, die es zu erfüllen gilt! Zum Beispiel Ziele wie „Meistere 3 Kurven“ oder „Beende das Renne auf Position 2“. Diese Ziele sind bei jedem Rennen unterschiedlich.

Und jetzt kommt was richtig Gutes: Man muss nicht jedes Rennen in der Karriere gewinnen, um das Spiel durchzuspielen. Elendiges Wiederholen von Rennen wie bei anderen Rennspielen, um überall eine Gold-Trophäe angezeigt zu bekommen, fällt deshalb weg. Man erhält zwar auch weniger XP oder Geld dafür, kann sich aber durchaus mit einem schlechteren Platze zufriedengeben und trotzdem weiter auf der Karriereleiter klettern. Kompliment!

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Beim Fahren der diversen Strecken und Rennen fällt unten links im HUD das Interface für die Strecke auf. Hier ist ähnlich wie bei Need for Speed Shift 2 eine Anzahl an Kurven angegeben, die man „bewältigen“ muss, um 100% auf der Strecke zu bekommen. Dieses „Meistern“ der Kurven ist z.B. auch für die Mini-Ziele relevant. Nach ein paar Rennen haben wir dann mal die Traktionskontrolle ganz ausgeschaltet am EVO und auch die KI schwerer & aggressiver gestellt – nicht zuletzt, um mehr Kohle & XP zu ergattern.

Jedes Rennen gibt extra XP-Level für unsere Fahrerwertung und auch für das jeweils genutzte Fahrzeug. Hier schaltet man Upgrade-Rabatte beim Tuninghändler oder extra Geld frei.Nach jedem absolviertem Renne sehen wir genau, was wir wo und wie viel gesammelt haben. Für die Statistikfreaks gibt es massenweise in-game Achievements zum Füllen und Statistiken über Poles, Siege etc.

Der Weg zu 100% ist sehr lang und anstrengend, denn es geht von einigen Road-Serien, über Cup- und GT-Rennserien bis hin zu den ultimativen LMP-Rennserien. Zusätzlich schaltet man nach und nach diverse Einladungs-Events und spezielle Herausforderungen frei, die zusätzliche Spielzeit einbringen. Nach einigen Rennen hat sich der Karrierebalken und das virtuelle Konto gut gefüllt und wir springen mal in den schnellen Rennmodus.

Project CARS 3 macht sich die Welt, wie sie dir gefällt

Slighty Mad nennt das im Hauptmenü „Eigenes Event“ und kann man sich von vornherein am gesamten Fuhrpark und Streckenpool bedienen.Ebenso kann man seine Startposition zwischen „Erster“, „Mitte“, „Letzter“ & „Zufällig“ auswählen. Regeln und Strafen an- oder abgewählt und es kann losgehen. Die Menge der Einstellungsmöglichkeiten ist schlichtweg gigantisch. Allerdings hört die Qual der Wahl bei den Einstellungen nicht auf. Auch die Fahrzeuge stellen euch vor schwierige Entscheidungen. Denn zu Beginn weiß man gar nicht genau, was man denn nun eigentlich fahren soll.

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Schließlich steht in Project CARS 3 einfach eine so riesige Auswahl an Fahrzeugen und Strecken zur Verfügung, dass es eine wahre Freude ist. Wir entscheiden uns letztlich für den BMW E90 320TC und wählen die Nürburgring Nordschleife 24h-Version. Man kann das Start- und Zielwetter, den Streckenzustand und den Zeitverlauf samt Jahres- & Tageszeit auswählen. Zusätzlich dazu lassen sich auch eine Rundenanzahl zwischen 1 und 99 und maximal 31 KI-Gegner zum Duellieren hinzufügen.

Doch zurück zu unserem eigenen Event. Wir haben 3 Runden die legendäre grüne Hölle mit unserem BMW ausgewählt und freuen uns auf den Start. Nachdem wir uns bewusst auf den letzten Startplatz haben setzen lassen, sehen wir das volle Starterfeld und bewundern ein bisschen den angehenden Sonnenuntergang im Herbst. Es geht los mit 15 Konkurrenten und direkt in der ersten Kurve geht es heiß her. Je nachdem wie aggressiv man die KI stellt, kann sich diese auch schon mal in eine kleine Lücke schieben und es geht für einen selbst in die Wiese. Nach 3 langen Runden zu je 25,378 km, sind wir endlich im Ziel und bekommen sogar für unsere Spaßrunden XP und Credits.

Multiplayer in Project CARS 3: Autorennen macht nur mit echten Gegnern Spaß?

Dass Rennspiele gegen echte Gegner gemeinhin mehr Spaß machen, gilt auch für den neuen Ableger aus der Werkstatt der Slighly Mad Studios. Das muss jedoch nicht heißen, dass nicht auch computergesteuerte Rivalen einiges zu bieten haben. Die KI in Project CARS 3 ist echt super. Man kann zwischen Schwierigkeit und Aggressionsfaktor der virtuellen Gegner differenzieren und die seelenlosen Konkurrenten so perfekt den eigenen Vorlieben anpassen.

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In den ganzen Testrunden kam es ab und zu auch vor, dass sich ein Kontrahent entweder mit seinem Lack in unserer Fahrertür verewigt hat oder das sich auch vor uns 2 Fahrzeuge unserer Gegner in einer dichten Rauchwolke getummelt haben und gegenseitig aus dem Rennen bzw. ans Ende des Feldes katapultiert haben. Eine perfekte KI gibt es ja nicht, aber entgegen der Perlenschnur die sich beim Konkurrenten aus dem Hause Polyphony Digital auftut, macht die KI hier richtig Bock. Manchmal bekommt man auch das Gefühl, dass die KI sogar absichtlich unfair fährt, jedoch ist das mit echten Gegnern auch nicht anders.

Erfahrung, Achievements & Ziele: in Project CARS 3 das A und O

Setzt ihr euch in Project CARS 3 dann aber durch, belohnt euch das Spiel für so ziemlich alles, was ihr im Rennen tut, mit wertvoller XP. Saubere Kurvenfahrten, gekonnte Überholmanöver sowie Highspeed Fahrten bringen hier den nötigen Schub auf dem XP-Konto.Diese Erfahrungspunkte sorgen dafür, dass man Upgrade-Rabatte für das jeweilige Auto bekommt oder im Fahrerlevel aufsteigt.

Mit jedem Ziel was man in den Rennen erfüllt, schaltet man weitere und schnellere Rennserien frei. Hierfür kann man sein hart erfahrenes Geld wieder in den Boliden pumpen, um für die folgenden Rennen gewappnet zu sein. Hier muss man auch immer den Leistungsbalken im Auge behalten, um nicht über die zugelassene Klasse herauszuschießen und somit eine Teilnahme verweigert zu bekommen. Das Erreichen dieser zahlreichen Achievements in Project CARS 3 sorgt wiederum dafür, dass ihr noch mehr XP bekommt. Ein Achievement ist es zum Beispiel, insgesamt 150 Kuren zu meistern.

Große Stärke von Project CARS 3: Möge der Tuninggott mit dir sein

Einfach nur Leistung ohne Ende in den Bock zu hämmern, bringt in Project CARS 3 aber leider gar nichts. Genauso ist es ineffektiv, nur in Fahrdynamik und Bremsen zu investieren. Hier zählt die perfekte Balance zwischen Leistung und Grip. Das Spiel möchte euch so nach und nach an die schnelleren Autos gewöhnen, ohne dass das Fahrzeug übertunet wird. Diesen Spagat hat Entwickler Slightly Mad Studios nahezu perfekt gelöst. Jedes neu verbaute Teil wirkt sich merklich auf die Performance und auch die Rundenzeiten aus

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Was natürlich auch zu einem ordentlichen Tuning gehört, ist das sogenannte „Feintuning“ oder Setup bauen. Hier kann man, sofern die richtigen Teile verbaut sind, Fahrwerk, Bremskraftverteilung oder auch Reifendruck einstellen.Wenn man in der Karriere weit genug ist, macht es Sinn, sein Auto einem Rennumbau zu unterziehen. Hier bekommt man ein überarbeitetes Chassis, Überrollkäfig, Rennelemente im co*ckpit und eine deutlich besser Fahrdynamik geboten. Und man darf dann mit diesem Fahrzeug an den höheren Karriere-Ligen mit einer „R“-Wertung teilnehmen.

Steuerung & Gameplay von Project CARS 3: Ein Tanz auf dem Vulkan

Eins vorab: Unser Fanatec CSL Elite PS4 Set wurde zum Testzeitpunkt leider nicht als Peripherie zum Fahren erkannt. Im Menü steuern ging, danach war Schluss. Das trübt aber zum Glück nicht auf das Testergebnis, da sich Project CARS 3 mit dem Gamepad fabelhaft fahren lässt. Man merkt, dass die Fahrzeugkontrolle genau wie angekündigt auf das Gamepad optimiert wurde. Und man merkt, dass sich die Fahrphysik gegen das Lenkrad entscheidet. Man hat jederzeit die volle Kontrolle über seine virtuellen Fahrzeuge und es macht Spaß bei leichtem Übersteuern im Kurvenausgang das Fahrzeug mit gezielten Stickbewegungen sauber im kontrollierten Drift zu halten.

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Alles in den Spielmenüs klingt schlüssig und ist sogar für Laien verständlich. Das HUD im Rennbetrieb ist vollkommen ausreichend und der schnelle Spaß ohne Boxenstopp & Co. tut sich keinen Abbruch. Es macht einfach Spaß, ein schnelles Rennen zu starten und loszudüsen, ohne dass man sich Gedanken darüber machen muss, wieviel Liter Kraftstoff man mitnimmt oder ob man ein geeignetes Qualisetup hat. Alles was eine Simulation kompliziert macht, wird euch in Project CARS 3 also abgenommen. Sei es das Einschalten des Scheibenwischers bei einsetzendem Regen oder das Absolvieren von Lizenzen.

Was beim Fahren etwas nervt, sind jedoch gelegentliche „Slow-Downs“ die euch massiv einbremsen, wenn man mal die Strecke verlässt. Egal ob das ein Vor- oder Nachteil für den Moment des Ausritts war. Hier ist kleines Wutpotential vorprogrammiert.

Project CARS 3: Es kommt nicht auf die Größe, sondern auf die Technik an!

Ein Spruch, der für viele Spiele gilt, passt in Project CARS 3 leider nicht so ganz ins Konzept. Schließlich setzt Entwickler Slightly Mad Studios vor allem auf die epochale Größe des Neulings. Der gigantische Umfang in Bezug auf Spielmodi, Strecken & Fahrzeugen ist ein riesiger Pluspunkt. Jedoch läuft Project CARS 3 technisch nicht ganz auf Augenhöhe mit einem Gran Turismo Sport oder Forza Horizon 4. Die aktuelle Konsolengeneration wird zwar auch schon 7 Jahre alt, jedoch haben wir uns für Project CARS 3 eine deutlich bessere Ausreizung unserer Hardware erwartet.

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Vor allem, da man sich hier nur auf kleine schnelle Rennen ohne großes Detail im Hintergrund fokussieren wollte. Ab und an blitzt mal ein schicker Effekt durch die Wolken und die co*ckpits der Fahrzeuge sind mit viel Liebe zum Detail nachgebaut, jedoch sieht Project CARS 3 insgesamt etwas matschig aus. Der Regen dagegen wirkt echt super und je nach Nässegrad der Strecke bildet sich ein gutes Gefühl für Gripverlust und „Spray“, der sich hinter vorherfahrenden Fahrzeugen bildet.

Immerhin läuft Project CARS 3 auf der PS4 PRO weitestgehend flüssig ohne lästige Ruckler oder Aussetzer. Zusätzlich dazu gibt es einen ordentlichen Soundtrack auf die Ohren, den man aber zum Glück fürs Fahren bei Bedarf leiser oder stumm schalten kann. Wie in jedem guten Rennspiel erwarten euch auch im dritten Teil wieder pumpende Beats und treibende Klänge als ein Mix aus lizenzierten Interpreten und eigens für das Spiel orchestrierter Musik.

Project CARS 3 im Test: Unser Testfazit zum Racer mit neuer Ideallinie

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Ein solider Racer mit jeder Menge Content stellt einen manchmal vor eine schwierige Entscheidung, welches Auto man kaufen und liebhaben soll. Das ist aber ein reines Luxusproblem. Das, was den meisten bei Project CARS 3 ein Dorn im Auge sein wird, ist dass der dritte Teil der Reihe nichts mehr mit den beiden vorherigen Ablegern gemein hat. Der Aspekt Simulation wurde in Betracht auf die Physik komplett gestrichen. Fahrtechnisch ist es perfekt für den „Ab-und-zu-Racer“ gedacht, der mit dem Pad im chilligem Sitzsack mit seinen Buddies über die diversen Rennstrecken dieser Welt fahren will.

Der bekennende Project CARS-Fan oder Hardcore Simracer, der mit seinem Lenkrad um Pokale fahren will, ist hier aber vollkommen fehl am Platz und kann das Geld in neue Hardware oder erweitertem Content stecken. Jeder, der Bock auf ein besseres und moderneres GRID und ein paar Mitfahrer hat, kann hier durchaus eine Menge Spaß haben. Die ausgeweitete Funktion der Fahrzeugoptimierung und -individualisierung unterstützt diese Aussage noch ungemein.

ProCon
+ Umfassender Content bei Fahrzeugen, Strecken & Spielmodi- Grafik teilweise etwas matschig
+ Abwechslungsreicher Karrieremodus- Slow Downs nach Verlassen der Strecke
+ Belohnendes Fortschritts-System um Fahrzeug-XP- Manchmal ungewohnt harte KI
+ Fahrzeugoptimierung visuell & leistungstechnisch umfangreich- Für Fans der Reihe zu arcade-lastig
+ Schneller & unkomplizierter Einstieg- Wetterwechsel in Karriererennen manchmal unrealistisch
+ Brachialer Sound- Ausgabesprache leider nur auf Englisch
+ Gute Fahrzeugkontrolle ohne viel Schnickschnack

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