Biografie - Andrea Bocelli (2024)


Endlich wieder eine Legende

Das neue Jahrtausend hat endlich eine Legende – einen Mythos im homerischen Sinn, das „Wort, das spricht“ und durch Gesang erblüht, vergleichbar mit Caruso, Gigli, Del Monaco, Corelli… Eine Legende vom Kaliber eines Andrea Bocelli kann nicht künstlich erzeugt werden: Keine Marketing-Agentur – wie gewitzt sie auch sein mag – könnte solche Begeisterung bewusst erzielen: Die Menschen hören ihn und sind sofort von ihm angetan. Genau das geschah auch während eines Gesangswettbewerbs auf dem Sanremo-Festival 2004 – in ähnlicher Weise und doch absolut vollkommen.

Biografie - Andrea Bocelli (1)

Hier wurde eine Legende geboren – eine Legende, die einen Pfad beschritt, der mit Traditionen bricht. Seitdem schenkt der Klang seiner Stimme der Welt Zärtlichkeit und sein Ruhm steigert sich ins Unermessliche. Denn „wenn Gott singen könnte, klänge er wohl so wie Andrea Bocelli.“ So klar und schlicht beschrieb Celine Dion den Mythos dieses Künstlers. Für sie ist seine Stimme ein Geschenk – eine Stimme, die gleichzeitig melancholisch und vielschichtig ist, unerreicht in ihrer Bandbreite.

Von der Zuneigung eines Liebenden bis zu der eines Vaters, vom unnachahmlicher Ausdruck irdischen Verlangens bis zu himmlischer Liebe vermag sie jedem Gefühl Ausdruck zu verleihen. In den ersten zwanzig Jahren seiner Karriere verkaufte Bocelli dank dieser Stimme 80 Millionen Alben. Sie ist wahrlich ein Geschenk.

Talent bringt Verantwortung mit sich

„Ich glaube nicht, dass man sich aussuchen kann, ein Sänger zu werden. Du merkst an den Reaktionen deiner Umwelt, ob du dazu geboren bist.“ Andrea Bocelli musste lernen, mit zweierlei Gaben umzugehen. Beide verlangten ihm alles ab. Sein Timbre, einzigartig wie eine Unterschrift, vollmundig wie kraftvoll und mit einer Bandbreite vom lieblichen Belcanto bis zum feurigen Verismo, das ihm ein Repertoire von Sakralmusik bis hin zu populären Balladen eingibt, ist die eine Gabe.

Die zweite ist komplizierter: Das Schicksal wollte es so, dass Andrea Bocelli in jungen Jahren sein Augenlicht verlor, doch mit dem Verlust ging auch eine Fähigkeit einher. Denn diese Entbehrung war es, die seine außergewöhnliche und einzigartige Empfindsamkeit prägte, mit der er Grenzen verschiebt und überschreitet. Diese Empfindsamkeit ist es, die seinen Interpretationen das gewisse Etwas verleiht und sein Gespür für die feinen Nuancen des musikalischen Ausdrucks schärft.

Das Resultat einer ungewöhnlichen Reise

Mit seiner erhabenen Stimme, auf die die Opernwelt seit Jahren gewartet hatte, brachte Bocelli die Weltbühne förmlich zum Explodieren – und das mit nur einem einzigen Lied. Seine außergewöhnliche Reise lehrte die Oper neue Möglichkeiten. Er war wie ein wahrhaft frischer Wind, der eine Welt aufwirbelte, die schnell dazu neigt, ihre eigenen Wurzeln in der Populärkultur zu verleugnen.

Mit „Time to Say Goodbye“ ließ Bocelli alle Ecken und Enden dieser Welt erzittern, während er zugleich auf der Opernbühne den klassischen Meisterwerken seine Stimme verlieh, die, dank seines außergewöhnlich akzentuierten Timbres, heroische Stimmgewalt mit der Grazie des jugendlichen Tenors vereint.

Eine klassische Ausbildung für einen modernen Tenor

Wie vor ihm Puccini und Mascagni ist auch Andrea Bocelli Toskaner. Er erblickt das Licht der Welt am 22. September 1958 auf dem Familienhof in Lajatico, der in den Weinbergen des Pisaer Region gelegen ist. Dank gebührt seinen Eltern, die den jungen Andrea darin bestärkten, sein musikalisches Talent zu erproben, als sie ihm im Alter von gerade einmal sechs Jahren dazu ermutigen, das Klavierspiel zu erlernen.

Später entdeckte er seine Leidenschaft für Flöte und Saxophon, aber es war seine Stimme, in der Andrea sein ideales Instrument fand. Das war der Anfang eines Bildungswegs, der einst den Star Bocelli hervorbringen sollte – „einen modernen und doch klassischen Tenor“ (wie er sich selbst auch gerne bezeichnet). Zunächst nahm er Gesangsunterricht bei Maestro Luciano Bettarini.

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1970 feierte er seinen ersten Erfolg in einem Gesangswettbewerb mit einer Interpretation von „O sole mio“. Schließlich wandte sich Bocelli an Franco Corelli, einen Künstler, den er schon immer verehrt hatte. Um den Unterricht bei seinem großen Vorbild bezahlen zu können, arbeitete Andrea als Barpianist. Zugleich begann er sich für die Geisteswissenschaften zu interessieren und machte seinen Abschluss in Rechtswissenschaften an der Universität von Pisa. Seine ersten Erfolge in der Welt des Pop verdankt er Caterina Caselli, die ihn entdeckte und ihm einen Vertrag bei ihrem Plattenlabel „Sugar“ anbot.

Zur gleichen Zeit gab Bocelli auch auf der Opernbühne sein Debüt. In der Rolle des Macduff überzeugte er in Verdis Macbeth unter der Regie von Claudio Desderi. Am darauffolgenden Weihnachtsfest lud man Andrea in den Petersdom ein, um das Adeste Fideles in Anwesenheit des Papstes zu singen.

Für Bocelli bedeutete das: nie wieder Gerichtssäle oder Bar Klaviere. Dies war der Beginn eines kometenhaften Aufstiegs. Andrea Bocelli hatte die Bühne für sich entdeckt. Genauer gesagt: Die Bühne hatte ihn entdeckt und würde ihn nie wieder freigeben.

Con te partirò…

Die Zweigleisigkeit, mit der die Karriere des Tenors Bocelli gereift ist, hat etwas ganz Außergewöhnliches an sich. 1996 eroberte die Melodie von „Con te partirò“ (und später in der Version von „Time to say goodbye“ im Duett mit Sarah Brightman) die ganze Welt. Überall sprach man über das Phänomen Bocelli: einen Künstler, dessen explosives Debüt mit dem Album Romanza in der Plattenindustrie sämtliche Rekorde brach. In Deutschland wurde das Duett mit Sarah Brightman zur meistverkauften Single aller Zeiten.

Zugleich wagte Bocelli den Sprung in die Opernwelt, wobei er seine Stimme stets mit Bedacht einsetzte. In Torre del Lago war Bocelli im Sommer 1997 in Teilen von Madame Butterfly und Tosca zu sehen. Für die „Aria dei 9 do“ aus La Fille du Regiment wurde er mit Standing Ovations geehrt. 1998 folgte eine weitere Premiere für ihn, als er in Cagliari an der Seite von Daniela Dessi den Rodolfo in Puccinis La Bohème sang. Im gleichen Jahr markierte seine Begegnung mit M. Zubin Mehta den Beginn einer erfolgreichen Zusammenarbeit.

1999 folgte ein sehr emotionales Jahr für Bocelli: Zum ersten Mal trat er in Verona auf, wo ihm 18.000 begeisterte Zuschauer applaudierten. Sein US-Debüt folgte im Oktober in Massenets Werther. Zeitgleich erschien sein Album „Sogno“ mit der Single „The Prayer“, dem Duett mit Celine Dion, das bereits im Vorfeld einen Golden Globe erhalten hatte und nach der Veröffentlichung des Albums mit dem Oscar geehrt wurde. Von diesem Punkt an war die Legende Bocelli, getragen von überragenden Plattenverkäufen, nicht mehr aufzuhalten.

Seine Konzerte lockten die besten und meistgepriesenen Dirigenten hinter das Podium, darunter Lorin Maazel, Seiji Ozawa, Valeri Gergev, Zubin Mehta and Myun Whun Chung. Im Januar 2001 gab Bocelli in Verona sein Bühnendebüt in Mascagnis L‘Amico Fritz. Am 28. Oktober folgte er einer Einladung des New Yorker Bürgermeisters Rudolph Giuliani und sang vor der ganzen Welt Schuberts „Ave Maria“ am Ground Zero als Teil der Gedenkfeierlichkeiten für die Opfer der Terroranschläge des 11. September.

Im Sommer 2002 trat er in der Rolle des Pinkerton in Madame Butterfly am Torre del Lago auf. Nach weiteren erfolgreichen Pop-Alben und internationalen Auszeichnungen baute Bocelli seine Opernkarriere weiter aus: Er sang den Cavaradossi in Tosca und die Hauptrolle des Werther in Bologna. Nebenbei trat er in vielen bedeutenden Konzertsälen auf.

Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“, schrieb Antoine de Saint-Exupéry.

Für einen Opernsänger ist das Wesentliche wohl seine Diskographie. In Bocellis Fall wird seine Stimme für kommende Generationen dank zahlreicher Aufnahmen stets lebendig bleiben. Was Caruso zu Anfang des letzten Jahrhunderts schuf, setzte Bocelli zu Anfang des neuen Millenniums fort: Seine erste „klassische“ Aufnahme von 1997 trägt den Titel „Viaggio Italiano“. Sie war ein Projekt unter der Ägide von Catarina Casellis Label Sugar sowie dem Moskauer Radio-Symphonieorchester und spannte einen Bogen von Puccini über Schubert, Verdi und Donizetti. 1998 erschien „Aria – The Opera Album“ unter Mitwirkung des Florentiner Maggio Musicale Orchesters, dirigiert von Gianandrea Noseda.

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Sacred Arias Arie Sacre: Eine CD, die sakralen Arien gewidmet war und die von dem Orchester und Chor der Nationalakademie von St. Cecilia begleitet und von Myung-Whun Chung dirigiert wurde, markierte die Geburt des neuen Jahrtausends: Als Hommage an das Christentum stellt sie nach wie vor eine der glanzvollsten künstlerischen Produktionen überhaupt und zudem das meistverkaufte klassische Album dar, das je von einem Solokünstler herausgebracht wurde. Bocelli errang mit Sacred Arias einen Platz im Guinnessbuch der Rekorde, als er zugleich den ersten, zweiten und dritten Platz der klassischen Musik Charts in den USA belegte.

Eine Stimme für das neue Jahrtausend

Das Jahr 2000 markierte einen weiteren Meilenstein in Andrea Bocellis Musikkarriere. Er sang in Puccinis La Bohème unter der Leitung von Zubin Mehta und mit Barbara Fritolli als Mimì. Andrea hatte den Rodolfo bereits 1998 verkörpert und war dafür von Corelli gelobt worden, der über ihn sagte: „Andrea ist ein Operntenor mit einer Stimme von seltener Schönheit. Sein Gespür für Romantik und Melodie reicht über die Essenz des Rodolfo weit hinaus.“

Der Beginn des neuen Millenniums feierte auch die Veröffentlichung des Verdi-Albums, nach wie vor unter dem Taktstock von Zubin Mehla. Es gab Andrea die Gelegenheit, sich an diesem Nationalheiligtum zu versuchen. 2001 war dann Verdis Requiem an der Reihe, eine Aufnahme mit einem formidablen Ensemble, angefangen beim Dirigenten Valere Gergiev. Im Herbst 2002 vereinte Andrea Bocelli seine Stimmgewalt mit den Ideen von Lorin Mazeel, mit dem er ein ganz spezielles Plattenprojekt in die Tat umsetzte: „Sentimento“ ist eine Sammlung romantischer Stücke aus der Feder von Komponisten wie Tosti, Denza and Gastaldon, die von Maestro Mazeel arrangiert wurden – der nebenbei seine Findigkeit als Konzertviolinist unter Beweis stellte, als er Bocellis Stimme instrumental begleitete.

Das Projekt war ein enormer Erfolg und sicherte Andrea eine Doppelnominierung bei den Classical Brit Awards 2003, die er beide gewann – sowohl in der Kategorie “Album des Jahres” als auch “Meistverkauftes Klassik-Album des Jahres”. Im Mai 2003 sang Bocelli die Rolle des Mario in seiner Albumversion von Giacomo Puccini’s Tosca unter der Leitung von Zubin Mehta.

Im Frühling 2004 dann veröffentlichte Bocelli Il Trovatore, das er bereits 2001 am Opernhaus Bellini in Catania aufgenommen hatte. Auf dem Album wird er von Veronica Villarroel, Carlo Guelfi und Carlo Colombara begleitet.

Auf der Opernbühne: die große Liebe

Bocelli war es bereits gewohnt, scheinbar unüberwindliche Hindernisse im Sturm zu nehmen, und so erweiterte der toskanische Tenor sein Repertoire – ohne dabei vereinzelte, sorgsam überlegte Ausflüge in stilübergreifendes musikalisches Territorium zu verschmähen. Die Aufnahme der Werther mit Bocelli wurde im Frühjahr 2004 veröffentlicht. Im folgenden Jahr wurde sein Repertoire durch Opernaufnahmen zweier Meisterwerke des Realismus bereichert: Leoncavallos Pagliacci und Mascagnis Cavalleria Rusticana, beide unter der Leitung von Steven Mercurio

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Zu Bocellis jüngeren Projekten gehört die fordernde Rolle des Andrea Chénier in der gleichnamigen Oper von Giordano, und schließlich auch sein Auftritt in der leidenschaftlichsten und bezauberndsten Liebesgeschichte aller Zeiten, Bizets Carmen, dirigiert von Myung Whun Chung. Mit seinen Konzerten eroberte Bocelli die ehrwürdigsten Hochburgen der klassischen Musik, wie etwa die Wiener Staatsoper.

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2008, als sich sein Album „Incanto“ zum Kassenschlager und Straßenfeger mauserte, trat Andrea in Carmen in der Oper Roms auf, gefolgt von Puccinis Messa di Gloria in Padua und später von Petite Messe Solennelle in den USA unter der Leitung Placido Domingos. Bocelli gab den Turiddu in der Cavalleria Rusticana auf der renommierten Bühne der Deutschen Oper in Berlin und flog danach direkt weiter nach Südamerika, wo er in São Paulo, Brasilien ein Publikum von über 110.000 Zuschauern begeisterte.

Neue Herausforderungen

Da er schon seit jeher ein Künstler war, der sein Herz nicht vor dem Ruf nach Mitmenschlichkeit verschloss, taucht Bocellis Name regelmäßig im Zusammenhang mit Benefizauftritten auf, die er zugunsten wohltätiger Zwecke gab. Dazu zählt etwa ein Hilfskonzert zugunsten der Erdbebenopfer in den Abruzzen an der Seite von Stars wie Angela Gheorghiu. Sinnträchtige Orte wie das Kolosseum in Rom beherbergten Benefizkonzerte, bei denen er auftrat.

Schließlich bat Filmregisseur Franco Zeffirelli ihn, in seiner Filmproduktion den Mario Cavaradossi aus Puccinis Tosca zu spielen: Als Protagonist in Promo di Roma mit Schauspielerin Monica Bellucci trug er zum Ansehen der Ewigen Stadt bei. Im September 2009 gab Bocelli seinen triumphalen Einstand an der Carnegie Hall in New York mit einem Dreifachkonzert, bei dem er sakrale Arien und Lieder interpretierte. Im November wurde er mit einer weiteren Auszeichnung gewürdigt – dem Preis Vittorio de Sica – verliehen vom Präsidenten der Italienischen Republik, Giorgio Napolitano.

Wie viele legendären Sänger vor ihm, wie etwa Caruso oder Sinatra, schloss auch Bocelli an die Tradition der Weihnachtsalben an. Sein Album „My Christmas“ wurde in kürzester Zeit zum Erfolg. Zum US-Release am 3. November 2009 stieg es prompt auf Platz 3 der Charts ein und sicherte sich kurz darauf den zweiten Platz, wo es sich sechs Wochen lang hielt. Mit insgesamt vier Millionen Verkäufen rangierte es 2009 auf Platz 5 der weltweiten Bestseller-Liste. Und diese vier Millionen sind nur die Spitze des Eisbergs von weiteren 65 Millionen Tonträgern, die bis dato verkauft wurden. Seit dem März 2010 leuchtet auch ein neuer Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood, der unserem Tenor aus der Toskana gewidmet ist. Damit ist er einer der wenigen Italiener, die an diesem prestigeträchtigen Ort ihre Spuren hinterlassen haben.

Zudem hat die Webseite www.andreabocelli.com über eine Million Klicks in nur einem Jahr erzielt.

In der Zwischenzeit feiert das jährliche Konzert im Teatro del Silenzio (Theater der Stille) in Bocellis Heimatort Lajatico in der Toskana schon den fünften Jahrestag. Mittlerweile erwirbt das jährliche Treffen im „Teatro del Silenzio“, die freudige und prestigeträchtige Sommerkonzertveranstaltung (seit 2006) in der spektakulären Naturlandschaft der toskanischen Hügel im Val d’Era, einen Ruf, der es zu einem unverzichtbares Ereignis macht für ein breites internationales Publikum, das jeden Sommer in die Toskana kommt.

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Andrea Bocelli selbst ist Ehrenvorsitzender und Mitbegründer des Projekts. Unter den Gästen, die dort bereits mit ihm auf der Bühne standen, sind unter anderem Placido Domingo, José Carreras, Lang Lang, Laura Pausini, David Foster, Sarah Brightman, Zucchero Fornaciari, Heather Headley, Noa, Roberto Bolle und Nicola Piovani.

Als Liebhaber der Schönen Künste, der alle ideologischen Grenzen überschreitet, ist Andrea Bocelli heute ein weltberühmter Popstar und vielseitiger ebenso wie renommierter Opernsänger und ein leidenschaftlicher, engagierter Humanist. Im Herbst 2010 erschien die erweiterte und modernisierte Ausgabe seiner Autobiografie „La Musica del Silenzio“ („Die Musik der Stille“), die großen Beifall erntete. Zeitgleich landete Bocelli einen weiteren großen Erfolg mit der Veröffentlichung seiner Aufnahme „Carmen: Duets & Arias“, einer Sammlung der berühmtesten Arien aus George Bizets gleichnamiger Oper, die in den USA und Kanada die Spitze der Charts erstürmte.

Ein Künstler bricht alle Rekorde

Andrea Bocelli bricht auf in ein neues Jahrzehnt und setzt unermüdlich seine Konzerte und Auftritte fort, stets darauf bedacht, sein Repertoire zu erweitern und neue musikalische Welten zu erschließen wie etwa den Barock und die deutsche Romantik. Mit „Notte Illuminata“ versuchte er sich im Februar 2011 an einem äußerst komplexen Programm, für das er unfassbare 20 Minuten stehende Ovationen erntete. Dieses furiose Event führte den Künstler erstmals an die New Yorker Metropolitan Opera.

Am 15. September desselben Jahres kehrte er in die Stadt zurück: Hier nahm er an einem außergewöhnlichen Konzert am Great Lawn im Central Park teil und sang an der Seite von Künstlern wie Bryn Terfel, Celine Dion und Tony Bennett begleitet vom New York Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Alan Gilbert – ein außergewöhnliches Ereignis, das von WNET übertragen und in Form einer CD und DVD aufgenommen wurde („Concerto: One Night in Central Park”). Die Aufnahmen wurden in über 70 verschiedenen Ländern vermarktet.

Im Februar 2012 folgte ein weiteres Debüt in der lyrischen Welt: Bocelli trat auf der Bühne des Carlo Felice Theaters in Genua in der Hauptrolle von Gounods Roméo und Julia unter der Leitung von Fabio Luisi auf. Der Auftritt wurde ausgezeichnet und als Doppel-CD im November gleichen Jahres veröffentlicht. Zudem erschien 2012 auch das Album „Opera“ – eine Anthologie der atemberaubendsten Momente der Oper aus über 20 Bühnenjahren Andrea Bocellis internationaler Karriere. Überdies wurde die Complete Opera Edition von Decca herausgegeben – auf 18 CDs vereint sie sämtliche Opern, die bis heute vom Tenor aus der Toskana interpretiert wurden.

Im Oktober erhielt Andrea Bocelli den Preis “Internationaler Künstler des Jahres” bei den namhaften “Classic Brit Awards 2012” aus den Händen des Komponisten Sir Andrew Lloyd Webber.

Singende Passion

Auf der Popseite seiner Karriere ist Andrea Bocelli seit mehr als 20 Jahren einer der weltweit beliebtesten Stars mit einer riesigen Fangemeinde. Am 29. Januar veröffentlichte er sein neues, mit Spannung erwartetes Album “Passione” – veröffentlicht in 75 Ländern und sofort auf die Spitze der internationalen Charts geschossen, die in der Billboard 200 für mehr als zwei Monate verbleiben – auf dem sich einige der schönsten Lovesongs aller Zeiten befinden, darunter Duette mit Jennifer Lopez und Nelly Furtado.

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Am 1. Juni 2013 begrüßt eine überfüllte Arena in Verona Andrea Bocelli in der prächtigen Opera Gala, die zur besten Zeit vom Rai-TV ausgestrahlt wurde und gleichzeitig die Hundertjahrfeier der Opernsaison in der Arena und das zweihundertjähriges Verdi Jubiläum feiert, neben der Erinnerung an seinen verstorbenen Kollegen Luciano Pavarotti. Bei dieser Gelegenheit sang der toskanische Tenor noch einmal ein Duett mit Placido Domingo, der auch seine Hand auf dem Podium ausprobierte und eine unvergessliche Interpretation Bocelli’s von „Nessun dorma“ dirigierte..
Zu dem erneuten Erfolg des Teatro del Silenzio, dessen achte Auflage Gäste wie Giorgio Albertazzi, Lindsay Kemp, Riccardo Cocciante und Pino Daniele hatten, folgt im Herbst die Veröffentlichung der CD + DVD Love in Portofino, ein internationales Projekt mit Aufführungen von Andrea Bocelli (von Komponisten wie Ennio Morricone, Elvis Presley, Fred Buscaglione) und den außergewöhnlichen Duetten des Tenors mit Jennifer Lopez, Chris Botti, Sandy, Caroline Campbell und Veronica Berti: Die CD wechselt zwischen herrliche Live-Auftritte und intime Studioaufnahmen während die DVD Bilder von der Konzertveranstaltung enthält, die Bocelli im August 2012 in Portofino vor einem Publikum aus Freunden, Kollegen und Verehrern wie Oscar Gewinner Michael Caine, Paul Anka und Ornella Muti aufnahm.

Kino

Seine Konzerte unwillkürlich immer ausverkauft, Andrea Bocelli hat viele lyrische Opern aufgenommen, wie „La Bohème“, „Tosca“, „Il Trovatore“, „Werther“, „Pagliacci“, „Cavalleria Rusticana“, „Carmen“, „Andrea Chénier“. Zu den jüngsten Aufnahmen gehören u.a. Manon Lescaut mit Plácido Domingo als Dirigent, Turandot mit Zubin Mehta (ein international gefeiertes Album) und immer unter der Leitung von M ° Metha, Aida.

Am 30. April 2015 war er der triumphierende Protagonist beim Eröffnungskonzert der Expo International in Mailand – live und weltweit – mit dem Teatro alla Scala Orchester. „The complete Pop Album“ erschien im Juli 2015, einem exklusiven Box-Set, in dem Andrea Bocelli’s außergewöhnliche Karriere erstmals durch die Veröffentlichung des gesamten Popkatalogs zurückverfolgt wird. Der remastered Katalog umfaßt 13 Lieder + 3 Bonusalben, Vertrieb durch Sugar Srl / Ume weltweit.

Am 23. Oktober 2016 veröffentlichte er sein neues Pop-Album – seine fünfzehnte Studioaufnahme – in 75 Ländern, und ist Film-Soundtracks gewidmet: 16 zeitlose Lieder, interpretiert in fünf verschiedenen Sprachen, die die Herzen und Erinnerungen mehrerer Generationen berühren. Von den Duetten (einschließlich Ariana Grande) bis hin zu bezaubernden Meisterwerken rund um der großen Leinwand, enthält „Cinema“ außergewöhnliche Lieder, der größten Kino Erfolge aller Zeiten: große Liebesgeschichten wie „Doktor Zhivago“, und „Love Story“, große Familiensagas wie „Der Pate“, und genial herrliches Kino wie „Das Leben ist schön“, „Gladiator“, „Es war einmal in Amerika“, „Il Postino“, „Liebe ist eine wunderbare Sache“, „Frühstück bei Tiffany“ und viele Andere, sowie Lieder aus musicals wie ‚West Side Story‘ und ‚Evita‘; Filme, die einfach unsterblich sind.

Im Zeichen der Solidarität

Nach der Überzeugung, daß Zusammengehörigkeit und Solidarität die einzigen intelligenten Antworten auf Ungleichheit sind, ist Andrea Bocelli seit den 90er Jahren einer der Protagonisten mehrerer wichtiger Events im Zusammenhang mit Philanthropie und Unterstützung der Benachteiligten weltweit. Im Juli 2011 hat Andrea Bocelli, Ehrenpräsident der ARPA-Stiftung, die Forschung und Ausbildung im Bereich der medizinischen Gesundheit fördert, die Andrea Bocelli Foundation, kurz ABF, gegründet. Die Stiftung hat sich zur Aufgabe gemacht Beziehungsreichtum zu stärken und zu fördern, den Austausch von Emotionen und das Band des Vertrauens, das er jahrelang mit vielen Menschen auf der ganzen Welt geknüpft hat und weiterhin knüpfen will, zu stärken und intensivieren.

Im Moment steht die ABF auf internationaler Ebene im Mittelpunkt, und zwar durch Interventionsprogramme zur Überwindung der Barrieren, die durch Armut, Behinderung und soziale Ausgrenzung entstehen. „Wir sind auf der Welt um glücklich zu sein – wir alle haben ein Recht darauf, glücklich zu sein,“ sagt Bocelli und ist tief davon überzeugt. „Dies ist oft nicht möglich aufgrund der Hindernisse, die durch ungerechte Gesellschaften und Gemeinschaften verursacht werden; Mauern, die im Kopf existieren und die wir durchbrechen wollen.“

Die ehrgeizigen Initiativen der ABF haben bereits außergewöhnliche Persönlichkeiten sowie weltberühmten Institutionen zur Mitarbeit inspiriert; zB der Nobelpreisträger Muhammad Junus oder MIT-Massachusetts Institute of Technology in Boston.

Das Thema Solidarität und die philanthropischen Projekte des ABF waren das Hauptthema am 26. Juni 2013 – bei einem herzzerreißenden und liebevollen Zusammentreffen des Tenors und seiner Familie mit Papst Franziskus. Zwei Jahre später, am 26. September 2015, anlässlich des Welttreffens der Familien in Philadelphia, hatte Bocelli die Ehre, wieder in Anwesenheit Seiner Heiligkeit Papst Franziskus, zu singen. Bei der Eröffnung des World Economic Forum 2015 in Davos erhielt er den Crystal Award, eine prestigeträchtige Auszeichnung an den Künstler, den Mann, den Philanthropen.

Giorgio De Martino

November 2015


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